„Der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis 2022 in der Kategorie „Non Professional“ geht an … die Medienwerkstatt der Grundschule Tennenbronn.“ Mit diesen Worten wurden am Samstag, 10. Dezember, die Filmemacherinnen Marie Freynik und Anna Broghammer zusammen mit der AG-Leiterin Kerstin Heinlein auf die Bühne der Nürnberger Tafelhalle geholt. Dort nahmen die Kinder stellvertretend für das Filmteam, zu dem noch David Moosmann und Felix Günter gehörten, für ihren Film „Ich wünsche mir…“ den Deutschen Menschenrechts-Filmpreis entgegen. Dieser ist mit 2500 Euro dotiert.
„Wir waren alle ziemlich sprachlos, als die Nachricht vom Gewinn des Deutschen Menschenrechts Filmpreises bei uns in Tennenbronn ankam“, berichtete Schulleiterin Tanja Witkowski. „Damit haben wir wirklich nicht gerechnet. Wir sind an der Schule sehr berührt, dass wir ausgerechnet diesen Preis gewonnen haben und gratulieren dem Filmteam unserer Medienwerkstatt“. Zusammen mit den beiden Mädchen Marie Freynik, Anna Broghammer, deren Familien und der AG-Leiterin Kerstin Heinlein war sie am Wochenende zur Preisverleihung nach Nürnberg angereist, um das Filmteam zu begleiten. Die beiden Filmemacher David Moosmann und Felix Günter konnten leider aufgrund lang feststehender privater Termine nicht mitfahren. In Nürnberg erwartete die Filmemacherinnen eine toll vorbereitete Preisverleihung im sehr stilvollen Ambiente der Nürnberger Tafelhalle und mit hochkarätigen Gästen. Moderator war Christoph Süß vom Bayerischen Rundfunk, Schirmherrin war Ferdos Forudastan.
Der Stop-Motion-Film „Ich wünsche mir…“der Medienwerkstatt der Grundschule Tennenbronn war in der Kategorie „Non Professional“ eingereicht. Damit gemeint sind Filmproduktionen von nicht-kommerziell arbeitenden Filmteams und Gruppen.
Im Film geht es um ein Mädchen im Alter der Grundschulkinder. Es schreibt Tagebuch und spielt im Sommer mit herumfliegenden, sprechenden Laubblättern. Als diese etwas von Sturm erzählen, weiß das Mädchen zunächst nicht genau, was gemeint ist. Doch dann folgt ein Filmschnitt. Plötzlich hört man Geräusche von Gewehren und Bomben, man sieht Zeichnungen von Krieg und Zerstörung und das Mädchen befindet sich plötzlich im dunklen Keller und sehnt sich zurück in den Sommer, als die Welt noch in Ordnung war und es wünscht sich nichts sehnlicher,
als dass der Krieg aufhören soll. Damit endet der Film und hinterlässt Gänsehaut bei den Betrachtern.
Die Kinder der Medienwerkstatt hatten sich das Thema selbst ausgewählt. Ursprünglich ging der Film, der im letzten Schuljahr in der Medienwerkstatt-AG entstand, eigentlich in eine andere Richtung, berichteten Marie Freynik und Anna Broghammer souverän und selbstbewusst im Interview mit den Organisatoren des Deutschen Menschenrecht Filmpreises. „Als der Krieg in der Ukraine anfing, merkte man plötzlich, wie groß der Redebedarf der Kinder war. Die Kinder wollten dem Film mit Beginn des Kriegs eine andere Handlung geben. Das ursprüngliche Konzept hat nicht mehr gepasst.“, so erklärte AG-Leiterin Kerstin Heinlein. Sie griff die Gedanken der Kinder auf und leitete das Filmteam in der Stop-Motion-Technik und der Umsetzung des Films an. Herauskam der Film „Ich wünsche mir…“ Die beiden Mädchen wurden bei der Preisverleihung mit viel Lob und Anerkennung der anderen Teams und der Organisatoren bedacht. Charlotte Weinreich, die unter anderem für den Deutschlandfunk arbeitet, hielt die Laudatio auf den Film. Nach einem beeindruckenden Wochenende in Nürnberg kamen die beiden Filmemacherinnnen und die Delegation der Grundschule Tennenbronn am Sonntag Abend dementsprechend müde, aber überglücklich und zufrieden wieder in Tennenbronn an.